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#47 Behavior Design Teil 5: Belohnungen & Teamhabits

Heute nun die letzte Episode in unserer Mini-Staffel zum Thema „Behavior Design“.

Der Inhalt auf einen Blick:

Tanja und ich (Hans-Jürgen) sprechen über „Belohnungen“ – den letzten notwendigen Baustein, um Verhalten dauerhaft zur Gewohnheit zu machen. Zudem beschäftigen wir uns damit, wie Behavior Design sinnvoll und erfolgreich dafür genutzt werden kann, um die Kultur im Unternehmen (Teamhabits) dauerhaft zu verändern.

Bisher haben wir ausführlich über 1. Auslösereiz (Trigger), 2. das darauf folgende „Verlangen“ und 3. das eigentliche Verhalten. Unser Gehirn funktioniert wie eine Art „Belohnungsdetektor“, d.h. es „schaut“: Wurde das ursprüngliche Verlangen durch ein belohnendes Gefühl befriedigt und falls ja, welches Verhalten kam kurz vor der Belohnung?
Wenn das passt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit dasselbe Verhalten wieder auszuführen, wenn der Auslösereiz erscheint.

Ein Beispiel:

  1. Du hattest einen stressigen Tag und möchtest dich entspannen. (=Verlangen)
  2. Du steigst in die Laufschuhe und drehst eine Runde. (= Verhalten)
  3. Du spürst schon nach 15 m Laufen, wie Du abschalten kannst. (=Belohnung)

Je besser die Belohnung eine Antwort auf dein Verlangen ist, desto wahrscheinlicher wirst du zukünftig wieder laufen gehen – allein der Anblick deiner Laufschuhe, einer bestimmten Tageszeit o.ä. (=Auslösereiz) reicht dafür aus.

Übrigens… das Gleiche funktioniert aus mit einem Glas Wein. Deinem Gehirn entscheidet nicht, ob dir eine Gewohnheit gut tut oder nicht – das musst du schon selbst machen 😉

Manchmal steckt die Belohnung bereits immanent im Verhalten z.B. die Befriedigung, wenn du jemanden hilfst. Oft  besonders bei neuen Gewohnheiten musst du etwas nachhelfen und dich zeitnah nach dem Verhalten selbst belohnen.
Das mag Dir seltsam vorkommen – ist jedoch notwendig, dass dein Gehirn daraus eine Gewohnheit baut. Hier findest du noch einige Ideen für „Belohnungen“.

Grafik: Die Gewohnheitsschleife

Wie kannst du die Erkenntnisse aus dem Behavior Design im Team und im Unternehmen nutzen?

Im 2. Teil des Podcasts (ca. ab 13:44 min) geht es darum, wie man dieses Wissen nutzen kann, um gute Teamgewohnheiten und – auf längere Sicht – sogar die Unternehmenskultur verändern kann.

Dazu einige Thesen:

  1. Unternehmenskultur und deren „Subkulturen“ wie z.B. Entscheidungskultur, Meetingkultur, Führungskultur etc.  sind zwar beobachtbar, aber nicht direkt kausal veränderbar.
  2. Kultur ist immer nur der Schatten des realen Tuns aller Protagonisten und .. Schatten lassen sich eben nicht direkt verändern.
  3. Erfolge entstehen durch a) einmaliges Verhalten/Entscheidungen z.B. jährliches Teamevent und b) viele kleine wiederkehrende Verhaltensweisen z.B. tägliches Feedback, den Anderen ausreden lassen, pünktliches Erscheinen etc.
  4. Appelle an das Team, Tischaufsteller im Besprechungszimmer mit Kommunikationsregeln oder Verhaltensregeln sind oft der verzweifelte Versuch, sich und das Team zu neuem Verhalten dadurch zu bewegen. Vielleicht ist das notwendig – hinreichend ist es meist nicht. Sobald die erste Motivationswelle abebbt – fällt man wieder in alte Verhaltensmuster (=Gewohnheiten) zurück.
  5. Falls du Verhaltensmuster im Team dauerhaft verändern willst, spare dir Appelle und beginne in kleinen Schritten („Aggregation marginaler Gewinne“), neue Gewohnheiten in deinem Team nach dem Modell der Gewohnheitsschleife zu etablieren.

Mehr dazu in unserem Podcast.

Viel Spaß beim Reinhören und bis zum nächsten Podcast.

Hans-Jürgen und Tanja

(Den Podcast zum Thema siehe unten)

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